Die Altersvorsorge ist ein Problem, das zahlreiche Kreise der Gesellschaft beschäftigt. Vor kurzem wurde auch die Arbeitsministerin Ursula von der Leyen auf dem Gebiet aktiv und enthüllte Pläne der Bundesregierung, die mehr als 1,1 Millionen Selbstständige zur Altersvorsorge zu zwingen.
Hintergrund dieser Pläne zum Thema Selbstständigkeit ist die Tatsache, dass viele Selbstständige und Freiberufler von Altersarmut bedroht sind, da sie nicht genügend Altersvorsorge treffen. Die Pläne von der Leyens sollen bereits Anfang 2013 in Kraft treten. Sie gelten für alle Selbstständige unter dem Alter von 30 Jahren. Für die Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren sollen sie überhaupt nicht gelten. Laut den Plänen der Arbeitsministerin sollen Selbstständige und Freiberufler dazu gezwungen werden, sich zwischen verschiedenen Formen der Altersvorsorge zu entscheiden. Zur Wahl stehen eine private Lebensversicherung, die gesetzliche Rentenversicherung, eine private Rentenversicherung oder eine Rürup-Rente. Dabei soll den Selbstständigen die größtmögliche Freiheit gewährleistet werden. die neuen Regelungen werden nicht für Ärzte, Architekten und Rechtsanwälte gelten, da diese Berufsgruppen in der Regel in eigenen Versorgungssystemen abgesichert sind. Auch Freiberufler, die Mitglieder der Künstlersozialkasse sind, werden von der neuen Regelung nicht betroffen. Falls sich betroffene Selbstständige nicht entscheiden wollen oder können, sollen sie gezwungen werden, der gesetzlichen Rentenversicherung beizutreten.
Hintergrund der geplanten Regelung ist der Fakt, dass viele Freiberufler nicht oder nur ungenügend für die Zeit nach dem Berufsleben vorsorgen und daher massiv von Altersarmut bedroht sind. Durch die Altersvorsorge sollen ihre Ruhestandsbezüge oberhalb der Grenze der sogenannten Grundsicherung im Alter liegen, die derzeit etwa 700 Euro im Monat beträgt. Um eine derartige Absicherung zu erreichen, müssten laut Angaben aus dem Arbeitsministerium die betreffenden Beitragszahler für 45 Jahre monatlich 250 bis 300 Euro einzahlen. Dazu kommen noch einmal zusätzlich 100 Euro pro Monat als Absicherung gegen Erwerbsminderung bzw. Berufsunfähigkeit. Durch diese Maßnahmen soll das Sozialsystem in Zukunft entlastet werden, da die Zahl der Selbstständigen seit Jahren kontinuierlich anwächst. Gleichzeitig fällt gegenwärtig nur ein kleiner Kreis der Selbstständigen und Freiberufler unter die gesetzliche Vorsorgepflicht, so dass das Problem immer größer wird, wenn nichts unternommen wird. Obwohl die meisten die Altersvorsorge für Selbstständige als sinnvoll betrachten, gibt es auch Kritik an den Plänen der Bundesregierung.
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