Der Mittelstand ist die Säule der deutschen Wirtschaft und die treibende Kraft bei Innovationen. Knapp 70 Prozent aller Arbeitsplätze stellen Unternehmen, die dem Mittelstand zugerechnet werden und rund 83 Prozent aller Lehrlinge werden in den Firmen ausgebildet. Das Spektrum reicht vom kleinen Handwerksbetrieb mit zwei Mitarbeitern bis zum international agierenden Unternehmen mit dreistelligen Millionenumsätzen. Zur Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebes und zur Entwicklung und Positionierung von innovativen Produkten und Dienstleistungen ist die Branche auf Kredite angewiesen.
Sorgen um die Kreditvergabe trotz Zinstief
Kredite sind für den deutschen Mittelstand von enormer Bedeutung. In einer Zeit mit guten konjunkturellen Aussichten bauen die Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit aus, erschließen neue Märkte und schaffen neue Arbeitsplätze. In den zurückliegenden Jahren hat sich die Eigenkapitalquote der deutschen Mittelständler kontinuierlich verbessert und liegt momentan zwischen 20 und 30 Prozent der Bilanzsumme. Manche Projekte können auf diese Weise aus Eigenmitteln finanziert werden, doch der größte Teil der Investitionen ist nach wie vor kreditfinanziert. Trotz aktueller Niedrigzinsen und einem positiven konjunkturellen Umfeld wächst beim Mittelstand die Sorge um die Kreditvergabe durch die Banken. Der Grund: Strengere Regeln für die Kreditinstitute.
Höhere Kernkapitalquote für Banken
Da die Banken verpflichtet sind, laut Basel III bis zum Jahr 2019 über eine Kernkapitalquote von 13 Prozent zu verfügen, gehen viele Geldinstitute bei der Kreditvergabe an den Mittelstand restriktiv vor. Anfang 2014 traten die Neuregelungen in Kraft und die Banken halten sich insbesondere bei größeren Kreditsummen zurück. Einen anderen Weg beschreitet die Geno Bank rund um Heinz-Georg Anschott und Henning Wichart. Das genossenschaftliche Geldinstitut aus Essen verfolgt eine offensive Strategie bei der Kreditvergabe an den Mittelstand und steigerte im Jahr 2013 das Kreditvolumen um knapp neun Prozent. Der überwiegende Teil des Zuwachses stammt aus dem Geschäft mit Firmenkunden sagte Herr Anschott dazu in der WAZ.
Erfolgreiches Geschäftsmodell der Geno Bank
Die Geno Bank aus Essen engagiert sich stark im Bereich der Existenzgründung und der Unternehmensnachfolge. Der Erfolg des Kreditgeschäfts mit dem Mittelstand schlägt sich positiv in der Bilanz des Unternehmens nieder. Trotz gesunkener Erträge aus Zinsgeschäften konnte die Bank im Jahr 2013 das Rekordergebnis aus dem Vorjahr wiederholen. Die angestrebte Kernkapitalquote von 13 Prozent hat die Genossenschaftsbank bereits jetzt erreicht. Sie verfügt über Rücklagen in Höhe von 14,8 Prozent der Bilanzsumme. Neben dem Kreditgeschäft mit dem Mittelstand bearbeitet das Geldinstitut auch klassische Geschäftsfelder wie Baufinanzierung, Kontoführung und Altersvorsorge.
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