Es war ein krisenreiches Jahr, das sich der Finanzwelt bisher geboten hat. Die Schuldenkrise in Europa, die nun schon seit einigen Monaten anhält und deren Ende bisher nicht in Sicht ist, war nur einer von vielen Krisenherden. Man sollte schließlich nicht den Parteienstreit in den USA vergessen, der beinahe zu einer Zahlungsunfähigkeit des Landes geführt hätte, aber so wie Jürg Zeltner, UBS Wealth Management CEO, schon zu Beginn des Jahres festgestellt hatte, würden weitreichende Entscheidungen durch die Regierungen und Zentralbanken getroffen werden, die anschließend zu Währungs- und Handelskonflikten führen könnten. Er sollte Recht behalten.
Was im Zuge dieser Krise jedoch profitieren konnte, waren die so genannten sicheren Anlagen. Das Edelmetall Gold zum Beispiel erlebte einen absoluten Preisrekord und auch die Preise für Immobilien schossen in unvergleichbare Höhen. Grund dafür war die immer weiter ansteigende Verunsicherung unter den Anlegern, die einfach nicht mehr wussten, was für eine Investition bei der Achterbahnfahrt an den Börsen noch sicher wäre. Viele entschieden sich aus diesem Grund für Anlagen wie Gold oder Silber. Doch auch die Immobilien waren heiße Ware auf den Märkten in diesem Sommer.
In deutschen Großstädten wie Hamburg, Frankfurt am Main oder München war es mit am schlimmsten. Es war beinahe unmöglich, noch Wohnraum zu finden, der nicht zuvor von Anlegern weggekauft worden war, die darin eine sichere Anlage sahen. Wer in diesem Sommer also nach einem Eigenheim suchte, hatte es mit Sicherheit weitaus schwerer als zu normalen Zeiten. Durch die enorme Nachfrage schossen die Preise in die Höhe und erreichten Bereiche, die völlig ungerechtfertigt waren. Doch auch ans verkaufen wollten viele der Anleger zunächst nicht denken, da sie darauf hofften, der Boom würde weiter anhalten und ihnen damit ein wenig später noch sehr viel mehr Geld für ihre Immobilie bringen. Inzwischen scheint sich der Markt jedoch wieder beruhigt zu haben. Laut einer Studie ist davon auszugehen, dass die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland in den nächsten Monaten stagnieren werden. Anders sieht es allerdings bei Neubauwohnungen aus, deren Preis im nächsten halben Jahr noch einmal um mindestens fünf Prozent steigen soll.
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